Sind wir allein im Universum? Diese Frage hat sich wohl jeder von uns schon einmal gestellt. Seit dem 25.09.2016 steht der Wissenschaft ein mächtiges Instrument zur Verfügung, um diese Frage eines Tages endgültig beantworten zu können.

Es handelt sich dabei um das Five-Hundred-Meter Aperture Spherical Radio Telescope, kurz FAST, welches in einer Mulde nahe Pingtang in der südwestchinesischen Provinz Guizhou errichtet wurde. FAST hat einen Durchmesser von 520m und ist somit das größte Radioteleskop der Welt mit einem sphärischen Hauptspiegel. Es löst damit das 1963 erbaute Radioteleskop in Arecibo/Puerto Rico ab, welches bei einem Durchmesser von 305m eine um fast 2/3 kleinere Sammelfläche aufweist. Es gibt zwar ein noch größeres Radioteleskop auf der Welt, das Ratan 600 in Russland, allerdings ist dessen Spiegel keine Schüssel, sondern ein Ring aus Reflektorplatten mit einem Durchmesser von 576m. Dem stellt das FAST seinen Hauptspiegel entgegen, der aus 4.450 dreieckigen Elementen zusammengesetzt ist und in einem Gitterohrring liegt. Die Größe des Spiegels entspricht dabei etwa 30 Fußballplätzen.

Das Tal, in das der gigantische Spiegel eingebettet ist, wird von sechs 120m hohen Pylonen eingerahmt. Diese Pylone überspannen mit jeweils 46mm CASAR Superplast8 Seilen den Spiegel, um in der Mitte den Empfänger in einer Höhe von 140m zu halten. Insgesamt wurden 3.226m Seil geliefert.

Für Wartungsarbeiten und zum Fokussieren bewegen die Abspannseile den Empfänger über sechs Antriebswinden nach unten und oben. Der Kunde wünschte eine Lebensdauer für die Drahtseile von fünf Jahren. Pro Tag werden 20 und über die gesamte Einsatzzeit 36.500 Hubspiele erwartet. Dabei fungiert eines der Abspannseile auch als Tragseil für das Datenkabel. Natürlich sind die Ziele, die mit einem solchen 160 Millionen EURO Megaprojekt verfolgt werden, durchaus ehrgeizig. So soll das Observatorium in China weit entfernte Pulsare beobachten – schnell rotierende Neutronensterne. Des Weiteren sollen Daten über Moleküle im interstellaren Raum gesammelt und Gravitationswellen erforscht werden. Zudem wird das FAST für das Seti Projekt (Search for Extraterrestrial Intelligence) nach Anzeichen außerirdischen Lebens Ausschau halten.